Eva Laspas stellt in Ihrer aktuellen Blogparade die Frage „Zu Tode geplant? – Planung ja oder nein?“ Dass ich am letzten Tag gegen 22:00 Uhr Abends zu schreiben beginne, spricht schon mal dafür, dass das Thema „Planung“ nicht immer die Hauptrolle in meinem Leben spielt.
Meine Antwort auf die Frage ist ein klares „Jein“. Oder anders ausgedrückt: „kommt ganz darauf an“.
Privat
Im Privatleben (das schließt meine diversen Blogs mit ein) bin ich ziemlicher Chaot. Planung weitgehend Fehlanzeige. Legendär sind die Urlaube zu Studentenzeiten, zum Beispiel in Griechenland oder der Türkei. Meist habe ich damals nur den Flug gebucht und wusste noch nicht mal, wo ich die erste Nacht verbringen sollte. Das führte dann dazu, dass ich auch schon mal wahlweise auf einer Bank im Wartesaal des Istanbuler Bahnhofs Sirkeci oder auf dem Boden des Flughafens Heraklion auf Kreta geschlafen habe – inkl. Katzenwäsche auf der Bahnhofs-/Flughafentoilette. Die weitere Reiseroute ergab sich dann je nach Lust und Laune nach dem Motto „wohin könnten wir morgen fahren“ und „wie kommen wir da eigentlich hin“?
Heute sind meine Urlaube natürlich nicht mehr ganz so chaotisch. Schließlich ist die Zahl der freien Tage als Mitglied der arbeitenden Bevölkerung eingeschränkt und die (stets zu) wenigen Urlaubstage wollen einigermaßen sinnvoll genutzt werden. So ist inzwischen zumindest das Ferienhaus und das Mietauto im Voraus gebucht. Einen festen Plan habe ich allerdings bis heute nicht.
Ähnlich geht es mir beim Bloggen. Obwohl ich mit einigen meiner Webseiten durchaus ordentlich Geld verdiene, lasse ich mich durch diesen Nebenjob nicht stressen und schreibe weitestgehend nach Lust und Laune. Im Winter mehr als im Sommer. Vor Weihnachten dann ganz besonders viel.
Beruf
Anders in meinem Hauptberuf. Da arbeite ich als Projektleiter und SAP-Berater und bin nicht für mich alleine tätig. 10 bis 20 Projektglieder kommen da schnell mal zusammen. Ein gewisses Maß an Projektplanung und -Controlling ist also unabdingbar. Schließlich möchte der Kunde wissen, wann sein Produkt fertig ist und was das Ganze letztendlich kostet. Und die Kollegen sollten auch rechtzeitig informiert sein, wann was zu tun ist.
Dennoch finde ich es schwierig, ein ganzes Projekt vorab stringent durchzuplanen. Oft ist zunächst nur das grobe Ziel oder das zur Verfügung stehende Budget bekannt. Die Einzelheiten ergeben sich erst im Laufe der Zeit. So wird ein Lasten- und Pflichtenheft erstellt und ein Konzept entwickelt. Erste Programmversionen entstehen. Tests werden durchgeführt. Neue Anforderungen kommen hinzu. Und der Kunde stellt fest, was er wirklich will. Programme werden über den Haufen geworfen und an die neue Situation angepasst. Und nach 1 bis 2 Jahren hat sich die Welt weitergedreht … Da fällt mir dann wieder der Spruch ein „der Plan ist lediglich der neueste Stand des Irrtums“.
Ach ja, da nach den Tools gefragt wurde: Excel, Excel und nochmals Excel! Ein bisschen Word und PowerPoint. Und in größeren Projekten auch mal Microsoft Project.
Das Leben an sich
Und um zum Schluss noch etwas philosophisch zu werden: Ich glaube, es war John Lennon, der gesagt hat „Leben ist das, was passiert, während du eifrig dabei bist, Pläne zu machen.“
Das Leben lässt sich nicht wirklich planen … Schicksalsschläge holen Dich ein und zerstören alle Deine Pläne. Und die schönsten Dinge passieren völlig ungeplant.
Lieber Günter,
danke dir für deinen Beitrag zu meiner Blogparade, immerhin hat die Planung (deines Beitrages) ja doch noch geklappt … und er ist fertig geworden. Unf richtig, jede Planung ist nur ein Gerüst, die Wirklichkeit ist immer anders. 😉
lg Eva