10.000 Schritte pro Tag. Das war mein Ziel im Februar 2016. Doch wie misst man sowas? Wie viele Schritte lege ich aktuell zurück? Und wo muss ich mich steigern?
Schnell war klar, ein Schrittzähler muss her. Was sich so einfach anhört, stellte sich als ganz schön kompliziert heraus. Es gibt einfach zu viele unterschiedliche Modelle mit unterschiedlichsten Funktionen. Und das zu Preisen von 10,- bis 300,- Euro.
Versuchen wir also etwas Ordnung ins Chaos zu bringen.
Mit welchen Geräten lassen sich Schritte zählen?
Schrittzähler
Klar, der Name sagt es ja schon: Mit einem Schrittzähler. Einfache Geräte gibt es bei Amazon schon ab ca. 10,- Euro. Meistens zählen diese die pro Tag zurückgelegten Schritte und berechnen auf Basis einiger weiterer Eingaben wie Schrittlänge, Alter und Gewicht die zurückgelegte Strecke und die verbrauchten Kalorien. Jeweils um Mitternacht wird der Zähler dann auf Null zurückgesetzt. Die ermittelten Werte bleiben bei allen Schrittzählern einige Tage direkt auf dem Gerät gespeichert. Ein Anschluss zur Übertragung der Daten auf das Smartphone oder den heimischen PC ist dagegen in der Regel nicht vorgesehen. Wer also seine Entwicklung über einen längeren Zeitraum beobachten will, muss die Messergebnisse händisch notieren. Zum Beispiel in Excel oder einfach auf Papier. Getragen werden die meisten klassischen Schrittzähler mit einem Clip am Gürtel oder in der Hosentasche oder der Handtasche. Praktisch, wenn das Gerät im Alltag nicht sichtbar sein soll oder Sie nicht auf Ihre klassische Uhr verzichten möchten.
Mein Tipp: Der Omron Walking Style IV
Ich persönlich habe mich nach längerer Recherche für den Omron Schrittzähler Walking Style IV entschieden. Das Modell ist klein und handlich, lässt sich prima in der Hosentasche verstauen und mit einem Preis von knapp 35,- Euro auch nicht allzu teuer.
An Ausstattung bietet der Omron Walking Style IV das übliche:
- Messung der täglich zurückgelegten Schritte
- Ermittlung der zurückgelegten Strecke und des Kalorienverbrauchs
- Speicher für die Ergebnisse von 7 Tagen
- Anzeige der Uhrzeit
- Lange Batterielaufzeit
Als zusätzliches Schmankerl zählt der Omron Walking Style IV sogenannte aerobe Schritte, das sind besonders schnelle Schritte (genaugenommen mindestens 60 Schritte je Minute über einen Zeitraum von mindestens 10 Minuten) gesondert . Zusätzlich gibt es einen Action Modus, mit dem sich besondere Aktionen wie Ihre Laufrunde oder eine besondere Wanderung getrennt aufzeichnen lassen.
Die Messgenauigkeit ist absolut überzeugend. Die ersten Tage habe ich über längere Strecken parallel mitgezählt und das vom Omron Walking Style IV ermittelte Ergebnis stimmt fast auf den Schritt genau. Lediglich im steilen Gelände in den Bergen neigt der Omron-Schrittzähler dazu, eher zu wenig Schritte zu zählen.
Die Bedienung des Omron Walking Style IV ist einfach und weitgehend intuitiv und auch optisch kann das Gerät überzeugen. Mir persönlich gefällt die kompakte Form einfach besser als längliche Design einiger anderer
Den einzigen aus meiner Sicht eher kleinen Nachteil möchte ich an dieser Stelle ebenfalls nicht verschweigen: Sie sollten den Omron Walking Style IV nicht gemeinsam mit dem Schlüsselbund in der Hosentasche tragen. Durch die scharfen Kannten könnte das Display zerkratzt werden.
Fazit: Wenn Sie lediglich Ihr tägliches Bewegungsverhalten ändern wollen und etwas für Ihre Gesundheit tun wollen, ist ein einfacher Schrittzähler völlig ausreichend. Sie haben „Blut geleckt“ und wollen mehr? Dann sollten Sie die Anschaffung eines Fitnessarmbandes in Erwägung ziehen.
Fitnessarmband
Einen deutlich größeren Funktionsumfang bieten Fitnessarmbänder. Hier bleiben, das nötige Kleingeld vorausgesetzt, praktisch keine Wünsche offen. Von der Aufzeichnung der Herzfrequenz über die Beobachtung des Schlafverhaltens bis hin zum Tracking Ihrer Touren per GPS ist alles möglich. Auch bei der Analyse anderer Sportarten wie Radfahren oder Schwimmen unterstützen Sie manche Geräte. Ach ja, und die täglich zurückgelegten Schritte zählt das Fitnessarmband natürlich auch – quasi nebenbei … 😉 …
Mein Tipp: Das Garmin vívofit Fitnessarmband mit Brustgurt
Nach den positiven Erfahrungen mit dem Omron Schrittzähler Walking Style IV bin ich neugierig geworden. Insbesondere wollte ich meine Ergebnisse sichern über längere Zeit verfolgen. Hauptfokus war aber weiterhin das Zählen der täglich zurückgelegten Schritte. Deshalb habe ich mich für das Fitnessarmband Garmin vívofit mit Brustgurt zur Herzfrequenzmessung entschieden.
Die ausschlaggebenden Gründe waren:
- Ich möchte mich steigern und mit der richtigen Pulsfrequenz trainieren – soweit ich bisher nachgelesen habe ist die Herzfrequenzmessung mit Brustgurt genauer als mitels eines Sensors am Armband
- Die Daten lassen sich auf dem PC sichern und auswerten
- Das Garmin vívofit Fitnessarmband ist absolut wasserdicht und muss auch beim Duschen oder Schwimmen nicht abgelegt werden
- Zunächst mal aus reiner Neugierde möchte ich mehr über mein Schlafverhalten wissen, zum Beispiel, ob ich am Wochenende ruhiger schlafe als unter der Woche
- Die Batterie hält ein volles Jahr – zwischenzeitliches Aufladen unnötig
Ich nutze das Garmin vívofit Fitnessarmband jetzt seit ca. vier Wochen und bin bisher voll zufrieden. Allerdings war ich einige Zeit in Urlaub (ohne Internetzugang!) und konnte noch nicht alle Funktionalitäten ausprobieren. Mehr also in einigen Wochen!
Smartphone-App
Bleibt die Frage: Kann ich nicht einfach mein Smartphone mit einer passenden App nutzen? Die Antwort lautet klassisch Ja … aber … Mit einem ziemlich großen aber.
Zum Ausprobieren habe ich mir für mein Lumia 830 (ich weiß, sehr exotisch) die kostenlose App Schrittzähler Live runtergeladen. Diese zählt Gehschritte und Gehzeit, Laufschritte und Laufzeit sowie die zurückgelegte Entfernung und die verbrauchten Kalorien. Dazu gibt es Wochen- und Monatsstatistiken.
Von der Funktionalität und Messgenauigkeit gibt es absolut nichts zu meckern. Aber Hand auf’s Herz. Wer trägt sein Smartphone wirklich den ganzen Tag mit sich herum? Unter Tags liegt das Ding bei mir auf dem Schreibtisch. Und auf die Toilette oder in’s Schwimmbad nehme zumindest ich das Smartphone nicht mit. Außerdem finde ich einen Schrittzähler oder ein Fitnessarmband beim Sport bequemer zu tragen.
Fazit: Als (zudem noch kostenloser) Einstieg ist eine Schrittzähler-App durchaus geeignet. Ich möchte aber wirklich die gesamte Schrittzahl des Tages wissen und eine Reihe weiterer Funktionalitäten nicht mehr missen. Deshalb führt für mich an einem Fitnessarmband kein Weg mehr vorbei.
Wie funktioniert ein Schrittzähler?
Dazu in Kürze mehr! Versprochen!
Schrittzähler und Fitnessarmbänder im Test
Stiftung Warentest
Erste Anlaufstelle in Bezug auf wirklich unabhängige glaubwürdige Tests ist für mich stets die Webseite der Stiftung Warentest (sowie deren monatlich erscheinenden Testhefte).
Einen Test für klassische Schrittzähler gibt es leider bis dato nicht.
Anders bei den Fitnessarmbändern. Im Januar 2016 testete Stiftung Warentest unter dem Titel „noch nicht in Topform“ insgesamt 12 Fitnessarmbänder mit Herzfrequenzmessung über einen Brustgurt, integrerter Herfrequenzmessung und ohne Herzfrequenzmessung. Mit Gesamturteil „gut“ schnitten lediglich das Garmin Vivofit und das Garmin Vivosmart ab.
Weitere Tests
Ansonsten sieht es mit Tests eher dürftig aus. Irgendwie scheint das Thema noch zu neu zu sein. Zwar finden sich im Internet jede Menge Seiten mit Schrittzähler-Tests unterschiedlichster Anbieter. Wie die Testergebnisse dort zustande gekommen sind und ob die vermeintlichen Tester die einzelnen Geräte überhaupt jemals in der Hand hatten oder nur Informationen aus anderen Quellen zusammengeschrieben haben, bleibt oft im Dunklen.
Eine gewisse Hilfe können die Amazon-Bestenlisten und die Beurteilungen der Kunden dort bieten. Und meine eigenen, im harten Alltag getesteten Favoriten habe ich Ihnen ja bereits vorgestellt … 😉 …